Manchmal ist die beste Entscheidung, die wir treffen können, einen ersten Schritt in eine neue Richtung zu wagen – etwas Neues zu beginnen und das Alte hinter uns zu lassen. Vielleicht kennst du diese Momente, in denen du spürst: Da ist etwas im Aufbruch. Etwas bewegt sich in mir.
Es ist ein bisschen wie am Ende des Winters: Die Tage werden heller, Knospen brechen auf – alles scheint bereit für Neues. Doch plötzlich kommt ein kalter Sturm zurück und lässt das gerade erst Erblühende erfrieren. So geht es uns auch innerlich: Hoffnung keimt auf, ein Gedanke, eine leise Stimme ruft zur Veränderung – und wir verdrängen sie wieder. Alles bleibt, wie es war.
Vielleicht war es Gottes Impuls. Vielleicht wollte er dich gebrauchen – für Menschen, die dich brauchen, für einen neuen Dienst, eine Aufgabe, eine Idee. Doch du bist geblieben. Aus Angst, aus Gewohnheit oder aus Bequemlichkeit. Und irgendwann schaust du zurück und fragst dich: Was wäre gewesen, wenn ich gegangen wäre?
Wie gut wäre es, wenn wir lernen, auf diese leisen Stimmen zu hören. Wenn wir uns trauen würden, sie zu prüfen, statt sie zu ersticken. Wenn wir Gott fragen würden: „Was hast du vor mit mir?“
Ein Satz, der mir in Erinnerung geblieben ist, lautet:
„Der beste Weg, einen Glaubenssprung zu machen, ist ein guter Start.“
Aber wie oft fehlt uns genau dieser erste Schritt?
Ein tiefgreifendes Beispiel für so einen Schritt ins Unbekannte ist die Geschichte von Abram – später Abraham genannt – und seiner Frau Sarai, später Sarah. Ihre Namen ändern sich, ihre Berufung auch. Aus einem „erhabenen Vater“ wird der „Vater vieler Völker“. Doch bevor Gott mit ihnen Geschichte schreibt, fordert er sie heraus:
„Der HERR sagte zu Abram: Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! Ich werde dich zum Stammvater eines großen Volkes machen und dir viel Gutes tun […] Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.“ (1. Mose 12,1–3 HfA)
Abram lebte in einer Welt, in der viele einem Mondgott namens Nannar dienten. Doch der lebendige Gott ruft ihn – mit einer radikalen, klaren Botschaft: „Geh!“
Gott segnet nicht nur den Gehorsam. Er segnet auch den Mut, loszugehen – selbst wenn das Ziel noch nicht klar ist. Um das Neue zu erleben, musst du manchmal das Gewohnte verlassen. Um in deine Berufung zu kommen, musst du deine Komfortzone durchbrechen.
Wenn du in einigen Jahren auf dein Leben zurückblickst – was wirst du sehen?
Wirst du sehen, dass Gott dich gerufen hat, aber du auf der Stelle stehen geblieben bist?
Oder wirst du entdecken, wie du gegangen bist – Schritt für Schritt – und Gott mit dir Geschichte geschrieben hat?
Die entscheidende Frage lautet: Gehst du, wenn Gott sagt: „Geh“?
Bete heute: „Herr, wo willst du, dass ich hingehe? Und was muss ich dafür loslassen?“
Sei gesegnet!
„Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ (Meister Eckhart zugeschrieben)